Christina Damer, Programmbegleiterin des „Potenzialträgerprogramms für kooperative Verbundgruppen“ bei der Akademie Deutscher Genossenschaften e.V. (ADG), über die Notwendigkeit von Weiterentwicklung, die Möglichkeiten eines branchenübergreifenden Netzwerks und Freude am Lernen.
Christina Damer: In erster Linie, zukunftsfähig zu sein. Bildung spielt dabei eine ganz wichtige Rolle. Wer stehen bleibt, erstarrt, sage ich immer. Die heutige Arbeitswelt wandelt sich in einem rasanten Tempo. Hier gilt es, am Ball zu bleiben. Bildung ermöglicht Fortschritt. Die Verbundgruppen wollen mit der Entsendung ihrer Talente in das Programm Nachwuchskräfte für ihr Unternehmen fördern und sichern – damit verbunden sind dann auch Aufstiegsmöglichkeiten im eigenen Unternehmen. Inhaltlich ist das Potenzialträgerprogramm spezifisch auf Verbundgruppen ausgerichtet. Die Teilnehmenden erkennen, vor welchen Herausforderungen sie selbst – aber auch die Mitglieder und Handelspartner – stehen und es werden gemeinsam Lösungen entwickelt.
Ja, die Gruppe ist heterogen, aber alle merken schnell, dass sie doch eigentlich vor denselben Herausforderungen stehen. Es ist gerade besonders spannend, komplexe Zukunftsaufgaben in einem branchenübergreifenden Netzwerk zu reflektieren. Aus diesem Austausch entstehen interessante neue Lösungsansätze.
Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.
Mir ist es wichtig, die Menschen immer persönlich da abzuholen, wo sie stehen. Am Anfang ist für die Teilnehmenden immer alles aufregend, neu, sogar anstrengend. Meine erste Aufgabe war es, die Neugierde der Teilnehmenden, ihr Interesse und ihre Freude am Entdecken zu wecken. Kurz – sie emotional auf die bevorstehende Reise mitzunehmen. Als Programmbegleiterin versuche ich eine gute Basis zu schaffen, dass die Gruppe motiviert ist und bleibt. Menschlichkeit und Nähe sind dabei entscheidend – und ein vertrauensvoller Umgang. Ich versuche, Lässigkeit zu bieten, gleichzeitig aber auch Spaß, ein gutes Gefühl und Sicherheit.
Ja, Zeitmanagement ist ein Thema. Denn Beruf und begleitendes Lernen sowie Familie und Privatleben unter einen Hut zu bekommen – das ist nicht ganz einfach. Aber mit dem modularen Aufbau des Programmes besteht maximale Flexibilität beim Lernen. Wir geben keinen engen zeitlichen Rahmen vor. Jeder hat die Möglichkeit, seine Lerneinheiten und -zeiten selbst zu organisieren und zu gestalten. Ich selbst sehe mich in diesem Rahmen als eine Feel-Good-Managerin, eine Art Reisebegleiterin. Ich bin für die Teilnehmenden da, egal, was sie brauchen und versuche damit ein Gefühl von Sicherheit zu geben.
Im Grunde möchte ich dieselbe Euphorie spüren wie nach dem Auftakt. Es wäre schön, wenn die Teilnehmenden sagen: Es hat sich gelohnt, die Lernreise war gut investierte Zeit. Wenn sie ihre persönliche Weiterentwicklung erkennen und die damit verbundene Zukunftsfähigkeit. Wenn sie das Programm nicht als Last, sondern als Chance empfunden haben. Und: wenn Beziehungen – vielleicht sogar Freundschaften – unter den Teilnehmenden entstanden sind. Das würde mich freuen. Der Nutzen und Mehrwert sollen spürbar sein, jeder soll verstanden haben, wie wichtig er als Mitglied in dieser Lerngruppe und in dem daraus voraussichtlich entstehenden lebenslangen Netzwerk ist. Ich freue mich, wenn sich die Teilnehmenden an uns erinnern und somit zu Multiplikatoren werden – und dass wir Spuren in ihren Köpfen hinterlassen: Das ist mein persönlicher Wunsch.